Handwerker sind findige Menschen und improvisieren gelegentlich. Die Anschaffung eines umfangreichen Maschinenparks ist teuer. Mehrzweck- und Kombinationsmaschinen haben Hochkonjunktur. Mit ihnen können variierende Handwerksarbeiten an einem Ort durchgeführt werden. Das spart Zeit und Anschaffungskosten. Hobby Handwerker und Profis behelfen sich gern mit Improvisationen, wenn die fachlich geeignete Maschine oder das Werkzeug momentan nicht greifbar sind.
Bei geringfügigen Arbeiten ohne enorme Ansprüche an Präzision und Qualität ist das tolerierbar. Anspruchsvolle Arbeiten sollten ausschließlich mit den vorgesehenen und geeigneten Maschinen und Werkzeugen durchgeführt werden. Der Arbeitsschutz erhält in diesem Zusammenhang explizite Bedeutung. Der Vergleich zwischen einer Oberfräse und der Schlitzfräse führt zu dem Ergebnis, dass die Maschinen vergleichbar konstruiert sind. In der Handhabung und bei der Gewährleistung des Arbeitsschutzes sind beachtliche Unterschiede erkennbar.
Die Einsatzmöglichkeiten der Oberfräse sind enorm. Die Schlitzfräse ist für einen speziellen Arbeitsgang gefertigt: Das Fräsen von Schlitzen in Holzwerkstücken für die Befestigung von Lamello Dübeln oder Nut-Feder-Konstruktionen. Mehr Informationen zu dem Thema Schlitzfräse erhältst Du auf schlitzfraese.com. Im Folgenden werden wir auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie auch die Besonderheiten dieser beiden unterschiedlichen Fräsenarten eingehen.
Der Aufbau einer Oberfräse
Die Oberfräse besteht aus einem Motor ohne Übersetzungsgetriebe, zwei Handgriffen, den Vorrichtungen für Tiefeneinstellung und Feineinstellung, einer Grundplatte, zwei Tauchsäulen und dem Werkzeughalter mit Fräskopf. Die Fräsform wird vom Fräskopf und der Führung des Werkzeuges bestimmt. Die Frästiefe und die Lage der Fräsnut gewährleisten die Anschläge mit Maßeinteilung sowie die Grundplatte der Oberfräse.
Das Werkstück wird bei der Arbeit mit einer Oberfräse am Werktisch angeklemmt und die Oberfräse wird frei über das Werkstück geführt. Grundplatte, Anschläge und Fixiereinrichtungen gewährleisten die exakte Führung. Die Umdrehungszahl der Oberfräse ist überwiegend einstellbar zwischen 8000 und circa 30.000 Umdrehungen pro Minute. Die freie Führung und die enormen Umdrehungszahlen sind der Grund, warum zahlreiche Hobbyhandwerker Respekt vor einer Oberfräse haben und sie teilweise nicht einsetzen. Die Befürchtungen sind allerdings unbegründet.
Bei exakter Fixierung des Werkstückes und präziser Führung der Oberfräse mit Anschlägen und der Sicherung an beiden Handgriffen ist die Arbeit mit der Oberfräse ungefährlich. Wie Du mit einem solchen Werkzeug richtig arbeitest, haben wir dir in unserem Arbeiten mit der Oberfräse Ratgeber zusammengestellt.
Aufbau einer Schlitzfräse
Die Schlitzfräse, auch Flachdübelfräse oder Lamellofräse genannt, ist explizit für die Fertigung von Schlitzen konstruiert, die der Aufnahme von Flachdübeln dienen. Die Flachdübelfräse besteht aus dem Antriebsmotor, einem rechtwinklig konstruierten Anschlag mit Schlitten und einem Handgriff . Beim Fräsen wird der rechtwinklige Anschlag am arretierten Werkstück angesetzt, die Maschine mit dem sägeblattförmigen Fräskopf nach vorn geschoben und eine Nut in das Werkstück gefräst, die später den Flachdübel aufnimmt. Der Nut ist gleichlang, wie die Schneidfläche des Fräskopfes. Die Fräsköpfe werden entsprechend der Dübelgröße verwendet.
Versierte Handwerker werden in der Lage sein, den Fräskopf zuerst in der vorgesehenen Tiefe im Werkstück zu versenken und dann durch Seitwärtsführung eine lange Nut zu erzeugen. Dafür ist die Schlitzfräse jedoch nicht konstruiert.
Aus der Sicht der Arbeitssicherheit und des Arbeitsschutzes ist der Einsatz der Schlitzfräse als Oberfräse Ersatz nicht zu empfehlen und unverantwortlich. Die Präzision der Arbeit wird unter einer Zweckentfremdung der Flachdübelfräse als Oberfräse leiden.
Fazit zu unserem Vergleich
Die Schlitzfräse oder Flachdübelfräse ist speziell für das Fräsen von kurzen Nuten zur Installation von Flachdübeln konstruiert und gefertigt. Die Verwendung der Flachdübelfräse als Oberfräse ist theoretisch möglich doch in der Praxis nicht empfehlenswert. Vorstellbar ist die Fertigung von Nuten für die Aufnahme von Flachdübeln mit einer Oberfräse. Für engagierte Hobbyhandwerker und Profis ist die Anschaffung von zwei Maschinen für die zwei Arbeitsgänge zu empfehlen.